Zum Verkauf des Vitus-Unternehmens Kieler Wohnungsbaugesellschaft mbH mit seinen rund 9.500 Wohnungen an die Deutsche Annington erklärt der Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion DIE LINKE Heinz Wieser:
„Dass sich die ehemals stadteigene KWG nun in der Hand des größten deutschen Immobilien-Riesen befindet, ist Anlass zu größter Besorgnis um die Wohn- und Lebensverhältnisse der betroffenen Mieterinnen und Mieter. Die Deutsche Annington hat sich in den vergangenen Jahren als einer der skrupellosesten Abzocker und unerbittlichsten Vermieter auf dem deutschen Wohnungsmarkt profiliert. Die Immobilien werden systematisch herunter gewirtschaftet, Instandsetzungen werden häufig verweigert, die Mieten bei jeder sich bietenden Gelegenheit erhöht.“
Schon 2010 stellte der Kieler Mieterverein fest, dass die Mängelbeseitigung bei der Deutsche Annington nur mit der „Kneifzange“ zu bekommen ist. Der Weg zum Erfolg ist mühsam. Wenn Mieter sich außergerichtlich überhaupt durchsetzen wollen, dann müssen sie ihre Mängelanzeige unbedingt schriftlich vornehmen. DIE LINKE rät den Betroffenen dringend sich zu organisieren und sich dem Mieterverein anzuschließen.
„Was es bedeutet, wenn das Wohnen zur Ware verkommt, haben uns die verwahrlosten Wohnungen der AVEGE-Gruppe gezeigt. Es entstehen so genannte „Schrott-Immobilien“. Das droht den jetzt verkauften ca. 9.500 Wohnungen auch, so befürchten wir. Die Worte von Bürgermeister Todeskino sind nicht mehr als ein ohnmächtiger Appell. Die Stadt Kiel muss sich dringend überlegen, wie sie wieder aktiv in den Wohnungsmarkt eingreifen und alle rechtlichen Möglichkeiten der Einflussnahme nutzen kann. Auch den eigenen Wohnungsbestand wieder sukzessive aufzubauen, darf nicht länger kategorisch ausgeschlossen werden“, so Wieser abschließend.