
Die Ratsversammlung hat in ihrer gestrigen Sitzung auf Antrag der LINKEN beschlossen, dass die Stadtwerke ihre Preisgestaltung kritisch überprüfen und transparent öffentlich machen sollen.
Dazu Fraktionsvorsitzender Heinz Wieser:
„Das ist ein deutlicher Hoffnungsschimmer für die Kieler Fernwärmekunden. Die Landeshauptstadt Kiel hält leider nur einen 49%igen Anteil an den Stadtwerken. Deshalb können wir das ökologische und soziale Desaster, das hier droht, bedauerlicherweise nicht alleine abwenden. Aber dass die Ratsversammlung hier einstimmig entschieden hat ist ein starkes Signal, an dem auch der Mannheimer Mehrheitsaktionär MVV nicht einfach so vorbeikommt!“
Seit dem ersten Januar 2014 wird sukzessive ein neues Leistungspreissystem für die Fernwärmekunden im Kieler Verbundnetz eingeführt. Alle Altverträge werden nach und nach gekündigt. Das neue Preissystem ging bisher nahezu ausschließlich zu Lasten von Verbrauchern mit einem geringen Leistungsbedarf. Großverbraucher werden dagegen unverhältnismäßig bevorteilt. Gleichzeitig verschwindet damit auch jeder Anreiz zum Energiesparen: Je mehr man verbraucht, desto billiger wird die Kilowattstunde. Und das mit einem extremen Gefälle, wie auch der Vergleich mit Mannheim zeigt (siehe Anhang).
„Es ist klar, dass der Kraftwerksneubau, genau wie die Energiewende, Geld kosten wird, welches auch verdient werden muss. Aber es kann nicht sein, dass ausschließlich die ‚kleinen Leute‘, wie junge Familien und Rentner, zur Kasse gebeten werden. Es geht hier auch nicht um ein paar wenige sondern um tausende, die zum Teil auf einen Schlag fast doppelt so hohe Heizkosten werden tragen müssen, während die richtig großen Verbraucher entlastet werden. Das wäre sozialer und ökologischer Wahnsinn!“, so Wieser abschließend.