Die „Alte Mu“ zeigt in ihrer Solidarität mit Schutzsuchenden derzeit eindrucksvoll, wie wichtig selbstverwaltete Räume auch in guten Lagen sind. Dazu erklärt Marco Höne, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:
„Ich hoffe wir erinnern uns auch wenn die gröbste Not vorüber ist, wie wichtig es war, dass es selbstverwaltete Räume wie die ‚Alte Mu‘ in der Stadt gibt. Die Hilfe, die dort für Schutzsuchende geleistet wird, ist eine wichtige Stütze für die an die Grenzen geratene Stadtverwaltung.“
In den letzten Tagen und Wochen wurde die „Alte Mu“ ein zentraler Anlaufpunkt der Hilfe für Geflüchtete in Kiel. Hier wurde – und wird auch weiterhin – täglich für hunderte in Kiel ankommender Geflüchteter, die Mehrzahl davon auf der Durchreise nach Schweden, gekocht, von hier aus werden Kleidung und andere Spenden gesammelt und verteilt und hier findet täglich ein Plenum für die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer statt.
Die Zukunft dieses selbstverwalteten Raumes, der derzeit eine so wichtige Rolle in der Betreuung der Geflüchteten einnimmt, ist jedoch ungewiss. Wirklich dauerhafte Verträge gibt es bisher nicht und kommerzielle Investoren haben bereits seit Längerem Interesse an der Immobilie angemeldet.
„Wir sollten uns die Rolle der ‚Alten Mu‘ in der aktuellen Situation ins Gedächtnis rufen, wenn wir – gerade auch im Wirtschaftsausschuss vor allem auf Verwertung schielend – über die Zukunft dieses und anderer selbstverwalteter Räume in Kiel debattieren. Ich werde am 30.09. dem Wirtschaftsausschuss vorschlagen in einer der folgenden Sitzungen in der ‚Alten Mu‘ zu tagen. Dann können wir uns vor Ort ein Bild von dem Wert machen, den solche Orte, abseits reiner Profitlogik, für eine attraktive Stadtgesellschaft haben – so bestehen dort z.B. auch Projekte die interessante Ansätze liefern, über Wege demokratischer Stadtentwicklung nachzudenken.“, so Höne abschließend