Prüner Schlag: Das Beste aus einem gewaltigen Fehler machen!

25. Oktober 2018
Quelle: Ann Teegen

Spätestens nach den Ankündigungen der Krieger Gruppe im Anschluss an die Baugenehmigung für ein Möbelmarktzentrum ist klar: Auch zehn Jahre nach dem Grundsatzbeschluss der Ratsversammlung für einen Möbel Markt auf dem Prüner Schlag wird dort kein Möbelhaus stehen. Und Möbel Kraft schon mal gar nicht.

„Wir haben von Anfang an nicht an die Versprechen der Ratsmehrheit und der Krieger-Gruppe geglaubt, dass hier ein Möbel Markt gebaut und mindestens 300 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen werden. Die Konzerngruppe hat in unseren Augen jedes Vertrauen verspielt. Hinzu kommt: Wir brauchen in Kiel kein so gewaltiges zusätzliches Möbelmarktzentrum. Als Fazit bleibt: Die Zerstörung des Kleingarten Geländes Prüner Schlag war ein gewaltiger Fehler!“, ärgert sich Stefan Rudau, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE.

Und der Schaden ist nicht wieder so einfach gutzumachen: Viele Kleingärtner*innen wurden grundlos schon vor Jahren von ihren Parzellen vertrieben, ein Stück der grünen Lunge Kiels , ausgerechnet unter der Regie eines grünen Bürgermeisters, nachhaltig zerstört, das Vertrauen vieler Bürger*innen in Politik und Verwaltung erschüttert und eine knappe politische Minderheit nach dem Bürgerentscheid kompromisslos vor den Kopf gestoßen.

„Das ist schlimm und kann nicht wieder rückgängig gemacht werden. Aber wir müssen nach vorne schauen. Das Ganze birgt jetzt auch eine Chance: Wir können das Gelände jetzt für dringend benötigte Wohnbebauung nutzen – an einen Möbelmarkt dort glaub ich schon lange nicht mehr. Dabei dürfen wir aber nicht wieder den Fehler machen, auf private Investoren zu setzen, sondern wir müssen die Gelegenheit ergreifen, hier der neuen Kieler Wohnungsbaugesellschaft einen Grundstock zu schaffen. Dabei könnten wir auch preiswerten, sozialen und inklusiven Wohnraum endlich einmal deutlich voranbringen!“, ergänzt Magda Franzke, baupolitische Sprecherin der Fraktion