Hörnbad: Diskriminierung statt konstruktiver Lösungssuche

16. November 2018
Quelle: Ann Teegen

Einigermaßen entsetzt zeigt sich die Ratsfraktion DIE LINKE vom Verhalten von Verwaltung und der Ampelkooperation zu ihrem Antrag „Runder Tisch Hörnbad“.

„Insbesondere die Wortbeiträge des Sportdezernenten Gerwin Stöcken waren schlicht unterirdisch! Als er sagte, es sei eine freie Entscheidung, wenn Menschen dem Bad fernbleiben, die es derzeit gar nicht oder nur unter erheblichen unangenehmen und entwürdigenden Umständen nutzen könnten, war ich einfach fassungslos. Dass ein Kieler Stadtrat in einer Rede vor der Ratsversammlung Menschen mit Beeinträchtigung offen verhöhnt und diskriminiert, ist eine bodenlose Unverschämtheit!“, so Ratsherr Stefan Rudau, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE.

Nachdem sich, nach der Teileröffnung des Hörnbads im vergangenen Monat, die Kritik und die Beschwerden aus der Bevölkerung stark häuften, schlug die Ratsfraktion DIE LINKE in einem Antrag der Ratsversammlung vor, einen Runden Tisch zum Hörnbad zu bilden. Ziel sollte es sein, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren und Nutzer*innen des Hörnbades gemeinsam die vorhandenen Probleme zu sammeln und nach tragfähigen Übergangslösungen zu suchen, um so die Akzeptanz des Hörnbades zu steigern bzw. die Unzufriedenheit damit zu minimieren.

Dass der SPD-Mann Stöcken in seiner Rede ausgerechnet die AfD zitierte, um die Kritik der Bürger*innen und die konstruktive Lösungssuche in Form eines Runden Tisches zu diffamieren, war aus Sicht der LINKEN symptomatisch für sein Agieren in dieser Angelegenheit. Die Probleme von Menschen, die sich die sich jenseits der binären Geschlechterordnung (männlich/weiblich) verorten, Senior*innen und Menschen mit Behinderung wurden kleingeredet und ins Lächerliche gezogen. Die AfD war schließlich auch die einzige Fraktion die den Antrag gemeinsam mit der Kooperation ablehnte.

„Das sich alle demokratischen Oppositionsfraktionen, von der CDU bis zur LINKEN, hinter dem Vorschlag versammeln konnten, eben auch die, die im Gegensatz zu uns das Hörnbad von Anfang an unterstützt haben, sollte ein deutliches Zeichen sein, dass es hierbei um die Sache und nicht um politische Spielchen ging. Wer Kritik und Beschwerden von Bürger*innen als Genörgel abtut, statt sie ernst zu nehmen hat das mit der Demokratie offenbar einfach nicht verstanden“, so Ratsfrau Svenja Bierwirth, innenpolitische Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE, abschließend.