Verhütungsmittelfonds: Besser spät als nie!

27. November 2018
Quelle: pixabay.com

Die Ratsfraktion DIE LINKE begrüßt den gestern in den Kieler Nachrichten angekündigten Verhütungsmittelfonds.

„Solche Fonds gibt es ja bereits in vielen anderen Kreisen und Städten in Schleswig-Holstein. Klar hätten wir das auch in Kiel schon viel früher haben können, aber wenn die Kooperation diesen Fonds jetzt tatsächlich endlich umsetzt, ist das schon super!“, freut sich Ratsfrau Margot Hein, gesundheits- und sozialpolitische Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE.

Bereits seit 2011 fordert die Ratsfraktion DIE LINKE alljährlich, die kostenfreie Vergabe von Verhütungsmitteln an Kieler*innen, die Probleme haben, diese selbst zu finanzieren. Bisher scheiterte die LINKE damit jedes Mal an den Stimmen von SPD und Grünen. Aber jetzt greift die neue Rathauskooperation unter Beteiligung der FDP diese alte Forderung der LINKEN selbst auf. Das zeigt: Links wirkt!

Auch das Zeitfenster des Fonds bis (zunächst) 2023 ist für die LINKE nachvollziehbar: Schließlich geht die mittelfristige Finanzplanung der Stadt ja auch nur bis Ende 2022.
Allerdings geht der Vorschlag der Kooperation aus Sicht der LINKEN in anderer Hinsicht noch nicht weit genug: Die Abgabe von Verhütungsmitteln an die Betroffenen muss für diese auch völlig kostenfrei möglich sein und ausdrücklich auch Kondome mit einschließen. Schließlich sind Kondome nur scheinbar billiger als Antibabypille oder Spirale – aufs Jahr gerechnet liegen die Kosten schnell sehr viel höher. Zudem sind Kondome das einzige Verhütungsmittel, das auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten zuverlässig schützen kann. Und aus Gründen des Krankheitsschutzes sollte auch die Abgabe von Lecktüchern über den Fonds finanziert werden können.

„Deshalb werden wir in den Haushaltsberatungen natürlich auch in diesem Jahr wieder fordern, dass die Stadt bis zu 60.000 € für die – auch komplett kostenfreie – Abgabe von Verhütungsmitteln bereitstellt, wobei das auch Kondome ausdrücklich beinhalten muss. Nachdem die Kooperation sich inzwischen offenbar des Problems annehmen will, ist sie ja vielleicht auch bereit, mit uns noch diesen kleinen Schritt weiter zu gehen.“, hofft Hein abschließend.