
Zum 25. Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung erklärt Ratsfrau Magda Franzke, Inklusionsbeauftragte und behindertenpolitische Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE:
„Seit 2009 gibt es die UN-Behindertenrechtskonvention, die klar regelt, was Teilhabe und Inklusion bedeutet. Und dennoch gibt es weiterhin große Defizite: Beispielsweise besucht nur jedes vierte Kind mit einem besonderen Förderbedarf eine Regelschule. Und der Anteil arbeitssuchender Menschen mit Behinderung ist in den vergangenen zehn Jahren auf 15 Prozent gestiegen. Menschen mit Behinderung sind vom positiven Trend auf dem Arbeitsmarkt offensichtlich abgekoppelt!“
Die Inklusion und Barrierefreiheit für Menschen, die mit einer Behinderung leben, hat einen langen Weg hinter sich und ist noch lange nicht am Ziel. Im Jahr 1993 riefen die Vereinten Nationen (UNO) diesen Tag erstmalig öffentlich aus, um auf die Belange behinderter Menschen aufmerksam zu machen.
Um eine gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen, bedarf es einer radikalen Umkehr vertrauter Denkmuster und im Verhalten gegenüber Menschen mit Behinderung. Das betrifft fast jeden Bereich unseres Lebens: Öffentliche Verkehrsmittel, Cafés, Kinos, Restaurants, Geschäfte, Veranstaltungsorte und vieles mehr müssen für alle Menschen nutzbar sein. Dazu braucht es die Entwicklung moderner technischer Hilfsmittel zur Unterstützung im Haushalt sowie ein grundlegendes Umdenken beim Bau von Wohnungen und öffentlicher Infrastruktur. Ausgrenzung ist nicht entschuldbar und darf nicht mehr möglich sein!
Es gilt, bauliche, kommunikative und strukturelle Benachteiligungen und Barrieren abzubauen. Die selbstbestimmte und unabhängige Lebensführung von Menschen mit Behinderung muss unterstützt werden. Und wirkliche Inklusion geht noch weit darüber hinaus. Es muss für alle möglich sein, in politischen, sozialen und kulturellen Bereichen nicht nur dabei zu sein sondern selbstverständlich aktiv und selbstbestimmt mitzugestalten. Und daran will der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung“ erinnern.
„Etwa 20 % der Weltbevölkerung leben mit einer Behinderung. Inklusion ist Menschenrecht und sie beginnt bereits im Kopf! Es gibt noch viel zu tun für eine inklusive Gesellschaft. Wir haben es in der Hand, dies mitzugestalten. Für alle Menschen!“, so Franzke abschließend.