Möbel Höffner: Noch weitere 7 Jahre bis zu schlechten Arbeitsplätzen

7. Dezember 2018
Quelle: Stefan Karstens

Auf der Sitzung des Bauausschusses am 6. Dezember war ein eigener Tagesordnungspunkt angesetzt, um Herrn Kurt Krieger als Vertreter der Krieger Gruppe Gelegenheit zu geben, seine Vorstellungen zur Planung eines Möbel Hauses am Prüner Schlag zu erläutern und sich den Fragen der anwesenden Ausschussmitglieder zu stellen. Zu seinem Auftritt erklärt Ratsherr Stefan Rudau, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE:

„Herr Krieger versuchte sich die ganze Zeit über gleichzeitig als Vertreter der Alt-68er und Anhänger sogenannter preußischer Tugenden darzustellen. Ähnlich skurril und widersprüchlich waren auch seine weiteren weitschweifenden Ausführungen. Wirklich Rede und Antwort stehen wollte oder konnte er offenbar nicht. Richtig hellhörig wurde ich, als Herr Krieger meinte, dass seine Projekte durchschnittlich 15 Jahre dauerten und in Kiel ja quasi noch 7 Jahre übrig seien. Damit kündigt er ja schon recht deutlich an, dass sich die Hängepartie um das Möbelhaus auch über 2021 hinaus fortsetzen wird!“

Auf Nachfrage war Herr Krieger ganz folgerichtig auch nicht bereit zuzusagen, dass der Bau jetzt zügig voran gehen würde und die von ihm angeführten Gründe für die bisherigen Verzögerungen abschließend ausgeräumt wären und sich nicht wiederholen würden. Damit dürfte auch endgültig klar sein, dass ein Möbel Haus am Prüner Schlag oder gar dessen zeitnahe Umsetzung eben nicht von „essentieller Bedeutung“ für die Krieger Gruppe sind.
Zu einer Entschuldigung bei den Kleingärtner*innen, die bereits vor Jahren ihre Parzellen räumen mussten, war Krieger ebenfalls nicht bereit. Stattdessen schwadronierte er abschätzig, dass man manchmal eben gewinnen, ein anderes Mal verlieren würde.

Auch das Verhalten der Vertreter*innen der Rathauskooperation löste bei der LINKEN Irritation aus. Diese zeigten sich nach der Sitzung beruhigt und zufrieden mit Kriegers weiteren Plänen. Dabei hatte dieser ihnen nicht nur weitere Verzögerungen in Aussicht gestellt, sondern auch erklärt, dass er seine Mitarbeiter*innen in ganz Deutschland grundsätzlich nicht tarifgebunden anstelle. Die Vorteile von Tarifverträgen haben sich offenbar noch nicht von gewerkschaftlich orientierten Sozialdemokrat*innen bis zu deren Parteikollegen im Bauausschuss herumgesprochen.

„Zum Abschluss betonte Krieger, dass er ein ausdauernder Mensch sei und Kiel ihn nicht so schnell loswürde. Ganz ehrlich: Mir wäre weniger Ausdauer und dafür mehr Umsetzungskompetenz lieber. Wir brauchen keine Lippenbekenntnisse mehr, sondern Taten. Es ist ganz wortwörtlich eine Untat, diesen ehemals öffentlichen Raum über weitere Jahre so verkommen zu lassen“, so Ratsfrau Svenja Bierwirth, stellvertretende Vorsitzende der Ratsfraktion DIE LINKE, abschließend.