
Zum Artikel „Zwei Jahre vergebliche Suche“ in der Ausgabe der Kieler Nachrichten vom 7. Februar erklärt Ratsfrau Magda Franzke, behindertenpolitische Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE:
„Hier muss ich mich tatsächlich fragen, ob – oder besser: warum – die Beratung in der Landeshauptstadt Kiel so mangelhaft ist! Es genügt einfach nicht, einer Frau die, wie in diesem Fall, verzweifelt auf der Suche nach einer gleichzeitig barrierefreien und bezahlbaren Wohnung ist, ‚ein paar Adressen‘ zum Abklappern in die Hand zu drücken. Da Mindeste wäre der zusätzliche Hinweis auf die Möglichkeit, nach § 10 der Durchführungsverordnung zum Wohnraumförderungsgesetz in Härtefällen einen Wohnberechtigungsschein trotz Überschreitung der Einkommensgrenzen zu erteilen!“.
Das die Situation auf dem Kieler Wohnungsmarkt sehr angespannt ist, ist kein Geheimnis. Die meisten Kieler*innen wissen oder haben auch schon selbst erfahren, wie schwer ist in unserer Stadt eine bezahlbare Wohnung zu finden. Mindestens genauso schwer ist sie Wohnungssuche für Menschen, die auf eine barrierefreie Wohnung angewiesen sind. Und richtig dramatisch wird es, wie der in den KN dokumentierte Fall von Petina Fritzler zeigt, wenn beides zusammenkommt und jemand gezwungen ist, sich nach Wohnung umzuschauen, die gleichzeitig barrierefrei und trotzdem bezahlbar ist.
Belastbare Zahlen dazu, wie viele Menschen konkret von einer derartigen Situation betroffen sind, liegen derzeit nicht vor und sind wahrscheinlich auch nur schwer zu ermitteln. Aber zumindest die Zahl von Anträgen auf Vermittlung von barrierefreien Sozialwohnungen an die Stadt und die tatsächlich vorhandene Zahl solcher Wohnungen lassen sich erfragen und gegenüberstellen. „Ich werde dazu in der kommenden Ratsversammlung eine Kleine Anfrage stellen. Dann wissen wir mehr und können uns für die konkrete Verbesserung der Situation einsetzen. Es muss der Anspruch einer Stadt wie Kiel sein, dass Fälle wie der von Petina Fritzler nauf keinen Fall zur Regel werden!“, kündigt Franzke abschließend an.