
„Seit der Ankündigung aus dem Jahr 2016 ‚Jedes Kind in einer Küstenstadt wie Kiel muss schwimmen lernen‘ von Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Sportdezernent Gerwin Stöcken ist viel passiert: Die Schwimmhalle in Gaarden wurde geschlossen, das Sommerbad Katzheide soll in diesem Sommer saniert und gleichzeitig massiv verkleinert werden – deshalb bleibt es 2019 gleich ganz geschlossen, die ans Licht kommenden Fehlplanungen und Probleme rund ums neue Hörnbad türmen sich zu einem unübersichtlichen Haufen auf und in der Schwimmhalle Schilksee gehen allmählich buchstäblich die Lichter aus!“, ärgert sich Pascal Knüppel, sportpolitischer Sprecher der Ratsfraktion DIE LINKE.
Die Sanierung der Schwimmhalle Schilksee ist zwar lange versprochen, soll aber erst nach der vollständigen Eröffnung des Hörnbades in Angriff genommen werden und im Jahr 2019 auf keinen Fall beginnen. Inzwischen erreichen die Ratsfraktion DIE LINKE vermehrt Beschwerden von Besucher*innen der Schwimmhalle, dass dort nicht mal mehr kaputte Glühbirnen ausgetauscht werden und man sich deshalb im Dunkeln umkleiden müsse.
Am vergangenen Montag dann hat Sportdezernent Stöcken den Fraktionen – wohl im Vorgriff auf den morgen im Schul- und Sportausschuss anstehenden interfraktionellen Antrag „Vorhabenliste Hörnbad“ von LINKER, CDU und SSW – einen mündlichen Überblick über die Situation im neuen Sport- und Freizeitbad gegeben: Das Algenproblem sei zwar behoben und im Freizeitbereich fehle nur noch die Brandschutzschau, aber im Bereich des Sprungturms und in der verschiebbaren Brücke wurden die Düsen zur Wasserumwälzung offenbar vergessen. Allein deshalb muss das Bad im Sommer absehbar für mehrere Wochen schließen. Der Hubboden sei sehr reparaturanfällig und bereite ständige Probleme. Die Brücke sei zudem viel zu schwer und könne von den Mitarbeiter*innen nicht wie geplant bewegt werden. Auf die dort geplanten Startblöcke muss zumindest vorerst verzichtet werden. Immerhin die Beschwerden von Senior*innen und Menschen mit Behinderung über viel zu enge Umkleiden etc. (die vollständige Mängelliste des Beirates für Menschen mit Behinderung ist erst für März angekündigt) seien kein Problem, die DIN-Normen seien nämlich eingehalten worden.
„Der Anspruch einer Stadt wie Kiel an ein so großes und teures Projekt muss über ein mühsam in Betrieb gehaltenes Becken bei Einhaltung der gesetzlichen Minimalvorgaben hinausgehen! Wir erwarten jetzt endlich wirkliche Transparenz: Einen vollständigen und regelmäßig aktualisierten Überblick über die Probleme und Mängel sowie verlässliche Angaben über den Zeitrahmen, der für die einzelnen Nachbesserungen eingeplant werden muss!“ so Knüppel abschließend.