
Anlässlich des Artikels „Ich warte auf den Verkehrsinfarkt“ in den Kieler Nachrichten vom 19.8.2020 stellt Ratsherr Stefan Rudau, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE, fest:
„Ich weiß natürlich, dass die SPD die älteste Partei in Deutschland ist und dass das manchmal dazu führen kann, dass neue Ideen und Einsichten nicht ganz so schnell ankommen, wie man das erwarten und sich wünschen würde. Aber die Erkenntnis ‚Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten‘ ist schließlich auch schon etwas älter. Bereits 1972 wurde dieser Satz von Hans-Jochen Vogel, immerhin einem SPD-Politiker, formuliert und sollte so langsam auch bis zur gesamten Kieler SPD durchgedrungen sein!“
Gerade in diesen Tagen werden vielen Folgen des Klimawandels auch in Deutschland ganz aktuell und konkret erfahrbar. In dieser Situation, vor dem Hintergrund das die Landeshauptstadt Kiel den Klimanotstand vor über einem Jahr ganz offiziell anerkannt hat, sich dafür stark zu machen, für die Verkehre der Zukunft weitere Stadtautobahnen zu bauen, wirkt wie anachronistische Realitätsverleugnung. Der Ausbau der A21 auf Kieler Stadtgebiet, der Bau der Südspange und der Ostuferentlastungsstraße (Ostring II) würden eben nicht zu einer Verkehrsentlastung führen, sondern ganz im Gegenteil, eine Zunahme gerade auch des motorisierten Individualverkehrs führen und Mittel und Räume für tatsächlich zukunftsweisende Verkehrsalternativen sinnlos verschwenden.
„Während alle Welt sich darüber Gedanken macht, wie wir eine wirkliche Verkehrswende auch hier in Kiel schaffen können, macht sich die Ostufer-SPD offenbar leider nur Gedanken darüber, wie man die Fehler der Vergangenheit wiederholen und für die nächsten hundert Jahre zementieren bzw. in Asphalt gießen kann!“, bedauert Rudau.
Darüber, welche Auswirkungen der Ausbau der A21 und der Bau Südspange für Kiel haben würden, kann man sich auch im Rahmen einer Fahrradexkursion informieren, zu der DIE LINKE. Kiel am kommenden Sonntag um 16 Uhr einlädt (Treffpunkt ist der Beginn des Eiderwanderwegs – Tonberg 1, unter der Brücke des Theodor-Heuss-Rings, Anmeldungen bitte an info@linke-kiel.de)