
Die gestrige Sitzung des Bauausschusses hat noch einmal deutlich gemacht, welche Dimensionen der Skandal um die zerstörten Ausgleichsflächen auf dem Prüner Schlag hat.
„Das Ganze war in meinen Augen gleich in mehrfacher Hinsicht ein Offenbarungseid von allen Seiten! Der Krieger-Konzern zeigt, wie unwichtig für ihn Politik und Verwaltung sind und sagt nur Stunden vor der Sitzung seine Teilnahme einfach ab. Die Verwaltung kann ihr Versagen sowohl bei der Überwachung des Bauvorhabens als auch in der Kommunikation mit Politik und Öffentlichkeit nicht mal im Ansatz vernünftig erklären und stolpert hilflos von Ausrede zu Ausrede. Und die von Grünen und SPD dominierte Politik setzt, wie üblich, gegenüber dem Großinvestor auf Unterwürfigkeit. Keine erstzunehmende Kritik, keine Forderung nach Beendigung dieser ‚Ehe‘. Nur in Zukunft dürfe das eben nicht nochmals passieren. Auch das klingt leider schon gewohnt!“, resümiert Detlef Bautz-Emmerich, baupolitischer Sprecher der Ratsfraktion DIE LINKE, ärgerlich.
Eines zumindest wurde in der Sitzung deutlich: Die von Krieger angerichteten Zerstörungen sind weit größer und tiefgreifender, als zunächst angenommen. Die Geschichte vom „Baggerfahrer im Überschwang“ ist angesichts der Vernichtung von mindestens 900 Metern Hecke und 50 Bäumen sowie dem unglaublichen Ausmaß der Bodenzerstörung endgültig vom Tisch.
Auch die Absage der Teilnahme von Kurt Krieger an der Bauausschusssitzung nur wenige Stunden vor deren Beginn lässt tief blicken:
Die Mitglieder des Bauausschusses wurden am 27. Januar per Mail von der Vorsitzenden Frau Schröter über die Teilnahme von Herrn Krieger informiert. Aber bereits vier Tage vorher, am 23. Januar, titelte die KN „Staatsanwaltschaft ermittelt“. Das Herr Krieger sich dann fünf Stunden vor der Sitzung wegen eben dieser Ermittlungen genötigt sah, seine Teilnahme kurzfristig abzusagen, ist nicht glaubwürdig. Ganz offenbar bestand seitens des Krieger-Konzerns nie die Absicht, tatsächlich öffentlich Rede und Antwort zu stehen, sondern das Ganze war eher eine Hinhaltetaktik um Zeit zu gewinnen und einem entschlossenen einvernehmlichen Vorgehen von Politik und Verwaltung Sand ins Getriebe zu streuen.
„Spätestens jetzt muss doch auch der und dem Letzten klar sein, dass es sich beim Krieger-Konzern nicht um einen vertrauenswürdigen, seriösen Geschäftspartner handelt. Umso unverständlicher ist es mir, dass Verwaltung und Rathauskooperation aus Grünen, SPD und FDP nicht bereit sind, endlich den Rücken gerade zu machen, und wirklich alle Möglichkeiten der Gegenwehr auch im aktuellen Fall auszuschöpfen oder zumindest zu prüfen. Die Zeit für Nachsicht, Entgegenkommen und Samthandschuhen gegenüber dem Krieger-Konzern ist endgültig abgelaufen, jetzt muss auch die Stadt mal harte Bandagen auspacken!“, fordert Bautz-Emmerich aufgebracht.