Kiellinie: Umgestaltung umfassender planen, statt kleinteiliger!

18. Februar 2021
Quelle: Ann Teegen

Zum Antrag der CDU „Planungen zur Umgestaltung der Kiellinie aufteilen“ (Drucksache 0129/2021) unter Tagesordnungspunkt 9.9 der heutigen Sitzung der Ratsversammlung erklärt Ratsherr Burkhardt Gernhuber:

„Eine solche Aufspaltung und die darauffolgende separate Betrachtung der einzelnen Teile der Kiellinie führt uns ganz exakt in die falsche Richtung. Ich halte diesen Vorschlag für sehr kurzsichtig. Es erscheint mir ganz im Gegenteil schon jetzt fragwürdig, ob es gelingen kann, diese tiefgreifende Maßnahme so isoliert zu betrachten!“

Die „Gesamtstädtische Maßnahme“ zur Umgestaltung der Kiellinie stellt einen weitgehenden Eingriff in die zentralen Verkehrsströme der Landeshauptstadt dar, der sich weit über den Bereich der Kiellinie und auch noch über den größeren Innenstadtbereich hinaus, auswirken wird.

„Ich verstehe natürlich, dass es der CDU in erster Linie darum geht, eine autofreie Kiellinie bzw. einen autofreien Bereich der Kiellinie zu verhindern. Aber der CDU muss klar sein, dass ihr das nicht gelingen wird. Sie sollte langsam akzeptieren, dass die ‚autogerechte Stadt‘ eine überholte Idee des letzten Jahrtausends ist!“, stellt Gernhuber klar.

Die Ratsfraktion DIE LINKE unterstützt die Idee einer autofreien Kiellinie ausdrücklich. Nach ihrer Ansicht muss die Planung dazu aber, ganz anders als von der CDU gefordert, eher in einen größeren Zusammenhang eines Gesamtkonzeptes der Verkehrslenkung auf dem Kieler Westufer gestellte werden.

„Wir sind als Fraktion sehr dafür, dass die Kiellinie gerne auch in Gänze vom Autoverkehr befreit wird. Das kann aber nur sinnvoll gelingen, wenn dabei eine Konzeption zugrundliegt, die auch die Bereiche rund um die Feldstraße, die Holtenauer Straße und selbst den Theodor-Heuß-Ring mit einbezieht. Durch die Maßnahme an der Kiellinie werden zwangsläufig Ausweichverkehre entstehen, deren Steuerung und, noch wichtiger, deren zumindest teilweise Kompensation durch ÖPNV und Park & Ride Angebote von vornherein mitgedacht und geplant werden muss.“, so Gernhuber abschließend.