
Ratsherr Stefan Rudau, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE zeigt sich erleichtert über die angekündigte Verschiebung der Kieler Woche 2021: „Es wäre in unseren Augen absolut unverantwortlich gewesen, mit der Planung einer solchen Großveranstaltung im Juni einfach so weiterzumachen, während mit der wieder rasant steigenden Zahl an Neuinfektionen eine dritte Corona-Welle begonnen hat und gleichzeitig die Impfkampagne der Bundesregierung weiter bestenfalls schleppend vorankommt!“
Erst im vergangenen Monat hatte die Ratsversammlung auf Antrag von Oberbürgermeister Ulf Kämpfer beschlossen, mit den Planungen zur Durchführung der Kieler Woche im Juni weiterzumachen. Eine endgültige Entscheidungsfindung sollte dann im März durch die Selbstverwaltung stattfinden. Lediglich DIE LINKE stimmte im Februar nicht für die weitere unveränderte Planung der Kieler Woche 2021. Gestern teilte die Stadt dann mit, dass der Oberbürgermeister nun doch schon, ohne die März-Sitzung der Ratsversammlung abzuwarten, die Reißleine gezogen und die Kieler Woche auf die erste Septemberwoche verschoben hat.
„Das ist zumindest etwas. Aber natürlich wäre es viel besser und vernünftiger, die Kieler Woche, genau wie andere Großveranstaltungen wie zum Beispiel die bekannten Sommerfestivals, gleich ganz abzusagen!“, fordert Rudau.
Jetzt steht Kiel das Gleiche bevor wie schon im vergangenen Jahr: Eine relativ kleine, absehbar schlecht besuchte, dafür aber in Relation für die Stadt sehr teure Veranstaltung, die trotz des Namens für die meisten Kieler*innen recht wenig mit einer wirklichen „Kieler Woche“ gemein haben wird.
„Eine konsequente Absage wäre für alle Beteiligten besser. So werden nur wieder Erwartungen geschürt und Hoffnungen geweckt, die, wie im letzten Jahr, durch immer weitere Einschränkungen und Teilabsagen nach und nach zerschlagen werden. Mit dem, was dann am Ende rauskommt, ist niemand mehr wirklich zufrieden und die Marke Kieler Woche wird das zweite Jahr in Folge, und diesmal dann auch nachhaltig, beschädigt. Das kann nicht der richtige Weg sein!“, fasst Rudau die Befürchtungen zusammen.