
Nach den offenen Briefen der Bürgerinitiative „Projekt Prüner Park“ und von Frau Johanna Sophie Brügemann bezüglich der Beantwortung einer Einwohner*innenanfrage zum Prüner Schlag sieht Ratsherr Burkhardt Gernhuber erheblichen Klärungsbedarf:
„Die Beantwortung der Einwohner*innenanfrage und der Nachfragen genauso wie die sonstigen Aussagen von Vertreter*innen der Stadt gegenüber der Öffentlichkeit passen nicht zu den gut dokumentierten Beobachtungen der Bürgerinitiative und anderen Anwohner*innen. Ich erwarte, dass uns hier endlich wirklich reiner Wein eingeschenkt wird und alle Fakten offengelegt werden!“
In der Beantwortung der Einwohner*innenanfrage von Frau Brüggemann und den Nachfragen dazu wird gesagt, dass am 11. November in der Zeit von 9 bis 13 Uhr eine Begehung durch die Stadt auf dem Prüner Schlag stattgefunden habe und dass die „unsachgemäßen Arbeiten“ zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen gewesen wären. Lediglich Schnittgut sei danach noch abtransportiert worden. Spätestens die beiden offenen Briefe machen jetzt deutlich: Letzteres ist augenscheinlich falsch. Frau Brüggemann selbst bezeugt Arbeiten, die nicht mit dem Abtransport von Schnittgut in Zusammenhang stehen, noch Stunden später am selben Tag, die Bürgerinitiative „Projekt Prüner Park“ hat solche Arbeiten mit schwerem Gerät sogar noch mehrere Tage später dokumentiert. Mit dem Abtransport von Schnittgut ist demnach frühestens am 19. November begonnen worden. Bis dahin ist die Zerstörung auf den Ausgleichsflächen ungehindert weiter vonstattengegangen. Die Belege für all das sind öffentlich einsehbar und liegen auch der Stadt schon seit mehreren Wochen vor.
„Die schulterzuckende Empfehlung von Herrn von der Heydt, diese Erkenntnisse doch an die Staatsanwaltschaft weiterzugeben, ist angesichts dessen blanker Hohn! Die Einwohner*innen können mit Recht erwarten, dass die Stadt hier endlich ihrer Verantwortung nachkommt. Wenn sofort die Einstellung der illegalen Arbeiten verfügt worden ist: An wen genau ging diese Verfügung und warum wurde die Umsetzung ganz offensichtlich nicht kontrolliert? Warum hat die Stadt die Bauaufsicht nicht wahrgenommen und schon vor dem 11. November regelmäßig Kontrollen durchgeführt? Und warum hat die Stadt sich öffentlich erst über zwei Monate nach den Vorfällen, nachdem die Presse die Geschehnisse aufgedeckt hatte, geäußert? Ich erwarte Antworten und bin nicht bereit dieses ‚nichts hören, nichts sehen, nichts sagen‘-Spiel der Verantwortlichen länger hinzunehmen, weder hier noch in anderen Fällen!“, fordert Gernhuber abschließend.