
Zur heutigen Berichterstattung der Kieler Nachrichten zum städtischen Verhütungsmittelfonds erklärt Ratsherr Stefan Rudau, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE:
„Die starke Nachfrage und die Tatsache, dass die im Rahmen des Verhütungsmittelfonds jährlich zur Verfügung stehenden Mittel von 40.000 Euro weder im vergangenen noch im laufenden Jahr den Bedarf ausreichen, um den Bedarf zu decken, zeigt, wie richtig wir von Anfang an mit unserer Einschätzung und unseren Anträgen zu dem Thema lagen!“
Bereits seit 2011 forderte die Ratsfraktion DIE LINKE alljährlich, die kostenfreie Vergabe von Verhütungsmitteln an Kieler*innen, die Probleme haben, diese selbst zu finanzieren. Bis zu den Haushaltsberatungen im Jahr 2018 scheiterte die LINKE damit aber jedes Mal an den Stimmen von SPD und Grünen. 2018 erkannte auch Ratsherr Stadelmann dann plötzlich die Notwendigkeit eines solchen Fonds und griff die Idee der LINKEN in einer etwas abgespeckten Version auf.
Die LINKE hatte immer ein Volumen von mindestens 60.000 Euro für den Fonds gefordert. Außerdem sollte der Fonds neben der reinen Schwangerschaftsverhütung auch den Gesundheitsschutz mit in den Fokus nehmen. Deshalb wollte die LINKE auch die Versorgung mit Kondomen und Lecktüchern bezuschussen – schließlich sind das die einzigen Methoden, die zuverlässig auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Und aufs Jahr gerechnet liegen die Kosten hier schnell deutlich höher als bei der Verwendung von Spirale oder Antibabypille.
„Wir haben uns damals sehr gefreut, dass die SPD sich in dieser Sache nach über sieben Jahren endlich bewegt hat. Aber wir haben eben auch stets auf darauf hingewiesen, dass diese abgespeckte Version des von uns angedachten Fonds noch nicht ausreichend ist. Dass die eigentlich für 2021 bereitgestellten Mittel schon in der Mitte des Jahres aufgebraucht sind, gibt uns recht. Das zehnjährige Jubiläum unseres ersten Antrags zum Verhütungsmittelfonds in diesem Jahr wäre ja eine passende Gelegenheit, ihn endlich vollständig umzusetzen!“, schlägt Rudau abschließend vor.