Kritiklose Höffner-Eröffnung sendet ein falsches Signal!

28. Oktober 2021
Quelle: Johanna Brüggemann

Die Ratsfraktion DIE LINKE reagiert mit Unverständnis auf die nahezu kritiklose Eröffnung des neuen Möbel-Höffner-Marktes in Kiel.

„Dass der Krieger Konzern seinen neuen Baumarkt jetzt feierlich eröffnen kann, während noch nicht einmal angefangen worden ist, die im Auftrag des Konzerns vor einem Jahr zerstörten Ausgleichsflächen wiederherzustellen, sendet das deutliche Signal, dass große Unternehmen in Kiel alle Auflagen zum Schutz von Umwelt und Einwohner*innen missachten können, ohne irgendwelche echten Konsequenzen befürchten zu müssen!“, zeigt sich der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Stefan Rudau empört.

Die Zerstörung der Ausgleichsflächen durch bzw. im Auftrag des Krieger Konzerns liegt mittlerweile nahezu ein Jahr zurück, ohne dass es irgendwelche tatsächlichen Anstrengungen zur Behebung der angerichteten Schäden oder ernstzunehmenden Folgen für das Unternehmen gegeben hätte. Gleichzeitig wurden in dieser Zeit aber die Bauarbeiten an dem Möbelmarkt selber ohne weitere Verzögerungen abgeschlossen. Der Krieger Konzern hat überdies in dem vergangenen Jahrzehnt hier in Kiel immer wieder deutlich gezeigt, dass er kein seriöser Geschäftspartner ist und auf seine Zusagen, Versprechen und sogar vertraglichen Verpflichtungen oft kein Verlass ist. Und auch nach den Zumutungen, die die Anwohner*innen in der ersten Jahreshälfte durch die grenzwertüberschreitende Dauerbeschallung bei der Pfahlgründung zu ertragen hatten, gibt es kein Entgegenkommen und keinen Ausgleich. Erst am Montag erteilte der Krieger Konzern dem Wunsch nach nächtlichem Parken für die Anwohner*innen auf dem Höffner-Parkplatz eine Absage mit der Begründung, so Vandalismus vorbeugen zu wollen.

„Diese Begründung ist frech: Bislang sind nur der Krieger Konzern und von ihm beauftragte Unternehmen selbst durch Vandalismus aufgefallen. Und dass die Verwaltungsspitze in den vergangen Tagen Möbel Höffner auch noch als ‚verlässlichen Partner‘ lobte, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Anwohner*innen. Aber es passt. Auch in der Vergangenheit haben Stadt und Ratsmehrheit sich schließlich in allen Konflikten verlässlich auf die Seite des Konzerns und nicht auf die der Kieler*innen gestellt. Zumindest bei der Wiederherstellung der Ausgleichsflächen muss die Stadt jetzt endlich mal Verantwortung übernehmen. Höffner soll das zahlen, aber die Stadt muss es machen. Genau das beantragen wir jetzt in der Ratsversammlung. Wenn wir dem Krieger Konzern weiter freie Hand lassen, dauert es ein weiteres Jahrzehnt, bis sich da was tut!“, fordert Rudau abschließend.