
Die Ratsfraktion DIE LINKE unterstützt die Warnstreiks in den Sozial- und Erziehungsberufen. Dazu erklärt Ratsfrau Hein, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion:
„Als Kommunalpolitikerin weiß ich, wie sehr wir als Gesellschaft und als Stadt auf die Arbeit dieser Menschen angewiesen sind. Gerade die letzten zwei Jahre sollten noch einmal deutlicher gezeigt haben, wie unverzichtbar das, was die Beschäftigten hier tagtäglich für unsere Gesellschaft leisten, ist. Eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung in diesen Bereichen ist dringend notwendig!“
Für den 8. März, den internationalen Frauentag, hatte Ver.di bundesweit zu Warnstreiks im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen im Sozial- und Erziehungsdienst aufgerufen. 1,5 Millionen Beschäftigte kümmern sich hierzulande in Kitas, Horten und der offenen schulischen Ganztagsbetreuung um unseren Nachwuchs, unterstützen Menschen im Alltag und helfen in Krisen und schwierigen Lebenssituationen.
Noch immer wird das, was hier für uns alle geleistet wird, viel zu oft als selbstverständlich betrachtet. Noch immer müssen die Beschäftigten in diesen Bereichen hart darum kämpfen, dass sie Tarife mit fairen Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung erhalten. Der absolut überwiegende Teil dieser Menschen sind Frauen. Passenderweise war erst gestern, am 7. März, der deutsche Equal-Pay-Day. Wenn Frauen den gleichen Stundenlohn wie Männer erhielten, hätten sie bis gestern rein rechnerisch unentgeltlich gearbeitet, während ihre männlichen Kollegen schon seit dem 1. Januar entlohnt würden.
Die fehlende Anerkennung, die immer härteren Arbeitsbedingungen und die vergleichsweise niedrigen Gehälter kommen uns dabei alle teuer zu stehen: Die Folge ist ein seit Jahren stetig dramatischer werdender Mangel an Menschen, die bereit sind, im Sozial- und Erziehungsdienst zu arbeiten.
„Es wird auch für uns in Kiel immer schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Das liegt nicht daran, dass es nicht genügend Fachkräfte gäbe. Es sind aber immer weniger bereit, diese Arbeit zu den gebotenen Bedingungen zu leisten. Und das kann ich verstehen! Sie haben – egal bei welchem Träger sie beschäftigt sind – gleichwertige und gute tarifliche Bedingungen einfach verdient. Das sollten und das müssen sie uns wert sein und dafür müssen sich auch Verwaltung und Politik hier in Kiel mit allen Mitteln einsetzen!“, fordert Hein abschließend.