
Angesichts der Diskussion um die Coronamaßnahmen und die weiteren Reaktionen auf die weiterhin andauernde Pandemie erklärt Ratsherr Burkhardt Gernhuber, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE:
„Soweit es den Bereich Schulen angeht, finde ich es erschreckend, dass wir immer noch nur über statt mit den Betroffenen diskutieren. Vor gut einem Monat haben Schüler*innen sich unter dem Hashtag #WirWerdenLaut deutlich vernehmbar zu Wort gemeldet und genau das angemahnt. Trotzdem finden sowohl in Gesellschaft als auch in Parlamenten die Debatten über alle die Schulen und den Unterricht betreffenden Maßnahmen unter Ausschluss der Schüler*innen statt. Das darf so nicht weitergehen!“
Wir befinden uns derzeit mitten in der fünften Infektionswelle. Die Infektionszahlen klettern Tag für Tag zu neuen Rekorden. Gleichzeitig wird in Gesellschaft und Politik seit Tagen und Wochen lebhaft über Ende, Beibehaltung oder Modifikation der Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und zur Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems diskutiert. Immer noch ausgeschlossen oder marginalisiert werden in diesen Debatten die Stimmen von Kindern und Jugendlichen.
Kinder und Jugendliche sind und waren von all diesen Einschränkungen in besonderer Weise betroffen. Dessen ungeachtet haben sie die Pandemie und die mit ihr einhergehenden Einschränkungen seit fast zwei weitestgehend klaglos erduldet. Sie halten sich gewissenhaft an die auferlegten Maßnahmen, um sich und vor allem andere zu schützen. Der Aufruf #WirWerdenLaut macht aber deutlich, dass sie inzwischen ihre Belastungsgrenze erreicht, ja vielfach auch deutlich überschritten haben. Zentral sind dabei die Forderungen, endlich die psychische und körperliche Gesundheit von Schüler*innen stärker in den Blick zu nehmen und die Debatte darüber vor allem mit und nicht nur über sie zu führen.
„Nicht alle Forderungen des aufgestellten Katalogs sind auch nur unter den Schüler*innen selbst Konsens und natürlich sind sie auch nicht allein auf kommunaler Ebene umsetzbar. Aber wir können uns hier in Kiel zumindest endlich mit ALLEN Beteiligten an einen Tisch setzen und schauen, was wir hier vor Ort sinnvoll tun können, um die Situation zu entschärfen. Genau das beantragen wir auch heute in der Ratsversammlung und hoffen dazu auf breite Zustimmung!“, so Gernhuber abschließend.