
DIE LINKE fordert zu überprüfen, ob bzw. unter welchen Voraussetzungen eine dauerhaft als Wagenplatz genutzte Fläche in die weiteren Planungen zur Entwicklung des ehemaligen MFG5-Geländes eingebunden werden kann. Dazu erklärt Ratsfrau Margot Hein:
„Eine Stadt wie Kiel sollte auch Raum für alternative Wohnformen, wie zum Beispiel Wagenplätze, bieten. Die Wagengruppe Schlagloch ist seit Jahren auf der Suche nach einem solchen Platz. Auf dem ehemaligen MFG5-Gelände soll in den nächsten Jahren ein kompletter neuer Stadtteil entstehen. Das ist eine nahezu ideale Gelegenheit, dieses Anliegen aufzugreifen und schon in der Planungsphase auch alternative Wohnformen zu berücksichtigen!“
In einer Landeshauptstadt wie Kiel muss auch die Schaffung alternativen, experimentellen Raumes zur Entfaltung der persönlichen und individuellen Freiheit möglich sein. Das Wohnen und Leben im Bauwagen, so wie es die Wagengruppe Schlagloch sich vorstellt, ist naturnah und umweltverträglich. Es setzt auf einen bewussten Umgang mit Ressourcen, die Nutzung von Solarstrom und Regenwasser. Dank der mobilen Behausungen können dabei Brachflächen belebt und eine Flächenversiegelung verhindert werden. Seit Anfang 2017 sind die Mitglieder der Wagengruppe Schlagloch auf der Suche nach einem Platz in Kiel, auf dem sie ihre Vorstellungen von einem Leben im Bauwagen umsetzen können. Seitdem haben sie immer wieder neue Vorschläge gemacht und den Austausch mit Politik und Verwaltung gesucht, um dafür einen legalen Platz zu finden. Trotzdem wurde bislang noch keine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden. In einem Offenen Brief hatte die Wagengruppe dann im Januar 2022 vorgeschlagen, dass ihr ein Platz im Sanierungsgebiet „Holtenau Ost“, dem ehemaligen MFG5-Gelände zugewiesen werden könnte.
„Das ist in meinen Augen ein absolut konstruktiver Vorschlag. Natürlich ist es sinnvoll, sich vor einer endgültigen Entscheidung die Möglichkeiten und Voraussetzungen für so einen Platz etwas genauer anzuschauen, damit er dann auch wirklich sinnvoll in die bisherigen Planungen eingebunden werden kann. Genau das wollen wir mit unserem Antrag in der heutigen Ratsversammlung erreichen.“, so Hein abschließend.