
Die Ratsfraktion DIE LINKE bedauert den heutigen Beschluss der Ratsversammlung zu ihrem Antrag „Schwimmbäder (wieder) öffnen“.
„Kinder und Jugendliche, die sich den Eintritt eigentlich nicht leisten könnten, auch für die Saison 2022 wieder von den Kosten für einen Schwimmbadbesuch zu befreien wäre jetzt, noch vor der Sommersaison, für Kiel die richtige Maßnahme zur richtigen Zeit gewesen. Aber heute hätte es dafür noch keine Mehrheit gegeben und wir mussten deshalb akzeptieren, die Beschlussfassung hinter die Sommerpause zu verschieben.“, zeigt sich Ratsfrau Margot Hein enttäuscht.
Schon im vergangenen Jahr hatte die Ratsversammlung beschlossen, Kinder und Jugendliche, mit Rücksicht auf die Einschränkungen der Freizeitmöglichkeiten durch die Pandemie, von den Eintrittspreisen in den stadteigenen Bädern in dieser Form zu befreien, und ist damit dem Beispiel anderer Städte in Deutschland, wie Hannover und Göttingen, die ihre jüngsten Einwohner*innen so für die Entbehrungen und die Solidarität der vorangegangenen Monate zumindest etwas entschädigen wollten, gefolgt.
Für viele ist die Nutzung von Freizeitangeboten noch immer nicht wieder in vollem Umfang möglich. Und auch die enormen Steigerungen der allgemeinen Lebenshaltungskosten und die schwere Erreichbarkeit generell kostenfreier Badealternativen wie dem Falckensteiner Strand gerade für Kinder und Jugendliche vom Kieler Ostufer schränken die Möglichkeiten für sommerliche Freizeitaktivitäten für viele zusätzlich ein. Und laut DLRG ist der Ausbildungsrückstand bei der Schwimmfähigkeit weiterhin groß. Auch wenn im Jahr 2021 schon wieder deutlich mehr Anfänger*innen begannen, das Schwimmen zu lernen, ist das Vor-Pandemie-Niveau noch lange nicht wieder erreicht. All das spricht aus Sicht der LINKEN für eine Wiederholung der Maßnahme aus dem vergangenen Jahr.
„Auch wenn die Ursachen teilweise inzwischen woanders liegen: Die Situation der Freizeitgestaltung ist für viele ähnlich wie im vergangenen Jahr. Und wie damals müssen wir auch jetzt alles, was wir können, dafür tun, den Nachteil für Kinder und Jugendliche, die unverschuldet und übermäßig Leidtragende der aktuellen Krisen sind, wenigstens etwas abzumildern. Umso mehr ärgert es mich, dass es heute für diesen Beschluss in der Ratsversammlung noch keine Mehrheit gegeben hätte und finanziell schlecht gestellte Kinder und Jugendliche frühestens nach den Sommerferien kostenfrei schwimmen können!“, resümiert Hein.