
Zu den aktuellen Schwierigkeiten, sowohl die Strandaufsicht an den Kieler Stränden als auch gleichzeitig den öffentlichen Betrieb in den Kieler Bädern aufrechtzuerhalten, erklärt Pascal Knüppel, sportpolitischer Sprecher der Ratsfraktion DIE LINKE:
„Die aktuelle Situation ist natürlich sehr bedauerlich und ich hoffe, dass sich die Personallage und der Krankenstand bald wieder entspannen. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass es auch ohne die pandemiebedingten Ausfälle einen deutlichen Mangel an qualifizierten Rettungsschwimmer*innen und Schwimmmeister*innen in Kiel gibt. Und das ist weder überraschend noch ist die Landeshauptstadt Kiel daran ganz unschuldig.“
Die Situation der Schwimmausbildung ist in Kiel schon seit vielen Jahren eher schwierig. Nicht umsonst haben Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Sportdezernent Gerwin Stöcken schon 2016 darauf hingewiesen, dass sich hier dringend etwas tun müsse, und die Kampagne „Jedes Kind muss schwimmen lernen“ ins Leben gerufen. Von diesem Ziel ist die Landeshauptstadt Kiel aber auch über fünf Jahre später noch weit entfernt. Und die Möglichkeiten der Schwimmausbildung sind zuletzt sogar weiter eingeschränkt worden: Seit dem Umbau des Freibades Katzheide gibt es dort keinen Sprungturm mehr und somit ist dort auch keine Prüfung für die Schwimmabzeichen Silber oder höher mehr möglich. Und auch die Heranführung von Kindern und Jugendlichen an das Element Wasser stößt in Kiel immer wieder auf Schwierigkeiten: Erst in der Sitzung der Ratsversammlung im Juni befanden SPD und Grüne den Vorschlag der LINKEN, Kindern und Jugendlichen mit eingeschränkten finanziellen Mitteln bis Ende des Jahres einen kostenfreien Eintritt in die Kieler Bäder zu ermöglichen, zwar grundsätzlich für gut, verschoben eine Entscheidung darüber aber trotzdem auf nach dem Sommer.
„Die Erkenntnis, dass in einer Küstenstadt wie Kiel wirklich jedes Kind von klein auf ans Wasser herangeführt werden und schwimmen lernen muss, ist wirklich alt. Wir müssen wirklich langsam anfangen, dem auch mit allen Kräften Rechnung zu tragen. Sonst dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir die derzeitigen Probleme auch in Zukunft nicht lösen können. Wenn wir es nicht mal in Kiel, einer Großstadt am Wasser, schaffen, genügend Nachwuchs für die Rettungsschwimmer*innen und Schwimmmeister*innen auszubilden, wo soll er denn dann bitte herkommen?“, so Knüppel abschließend.