Holstein Stadion wird zum bodenlosen Loch für Kiel!

25. August 2022
Quelle: Florian Jansen

Die Ratsfraktion DIE LINKE lehnt die Vorschläge zu einer gemeinsamen Betreiberstruktur unter gemeinsamer Führung von Stadt und Verein für das Holstein-Stadion ab.

„Grundlage aller Überlegungen für den Stadionneubau war immer, dass die Stadt danach endlich nicht mehr für den Betrieb des Stadions verantwortlich ist, und das muss auch so bleiben! Mindestens seit dem ersten Aufstieg in die dritte Liga im Jahr 2009 lässt sich die Stadt in dieser Frage von Holstein Kiel am Nasenring durch die Manege führen. Wir sind nicht bereit, das länger mitzumachen!“, ärgert sich Ratsherr Burkhardt Gernhuber, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE.

Bereits 2009 hatte Holstein Kiel im Gegenzug zur Übernahme von Kosten für die Herstellung der Drittligatauglichkeit durch die Stadt versprochen, das Stadion im Falle eines Aufstiegs zu übernehmen und die Stadt so von zukünftigen Kosten für Betrieb, Umbau und Sanierungen freizuhalten. Dieses Versprechen hat der Verein nach seinem Aufstieg dann umgehend gebrochen. Bei der nächsten anstehenden Investition hat der Verein die Stadt dann sogar vor vollendete Tatsachen gestellt: Statt über den Einbau einer Rasenheizung zu verhandeln, hat Holstein Kiel diese einfach einbauen lassen und der Stadt die Rechnung geschickt. Und auch sonst hat sich Holstein Kiel nicht immer als verlässlicher Partner in Sachen Stadion und Stadionnutzung gezeigt. So wurden beispielsweise die Baltic Hurricans in nicht gerade kooperativer Weise entgegen bestehender Vereinbarungen zwischen den Vereinen und der Stadt aus dem Stadion verdrängt. Und die Holstein Women wollte der Verein nicht nur aus dem Stadion raushalten, sondern sogar ganz aus dem Verein ausgliedern. Erst massiver öffentlicher Druck hat das verhindert.

„Dieses Stadion ist so schon ein Fass ohne Boden. Verein und Investoren müssen endlich einmal zu ihren Zusagen stehen. Wir werden es den Kieler*innen kaum vermitteln können, warum die Stadt einen Profiverein weiterhin ohne absehbares Ende so massiv finanziell fördert, während uns an anderer Stelle das Geld für wirklich wichtige soziale und kulturelle Projekte fehlt!“, stellt Gernhuber klar.